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20.07.2022

Bürgermeisterin Manuela Strube dankte den VW-Auszubildenden und -Mitarbeitern für ihr herausragendes Engagement.
Bürgermeisterin Manuela Strube dankte den VW-Auszubildenden und -Mitarbeitern für ihr herausragendes Engagement.

Keine Zukunft ohne Erinnerung

Volkswagen-Auszubildende schildern Eindrücke ihrer Gedenkstättenarbeit in Auschwitz

Volkswagen-Auszubildende aus Kassel und Wolfsburg waren Anfang Mai gemeinsam mit Christoph Heubner vom Internationalen Auschwitz Komitee in der Gedenkstätte Auschwitz und in der dortigen Internationalen Jugendbegegnungsstätte zu Gast: Sie besichtigten den Tatort Auschwitz und arbeiteten dort, wo von Deutschen der Hass des Antisemitismus und der Hass gegen Sinti und Roma in seiner tödlichsten Konsequenz organisiert wurde.

Die Azubis sammelten zudem Erinnerungen, Eindrücke und Fragen, die sie bei ihrer Mitarbeit in der Gedenkstätte Auschwitz und an den Originalschauplätzen gewonnen haben. Mit ihren Worten und Erlebnissen wurden die Jugendlichen Teil der Erinnerung. Ihr Lernen aus der Geschichte verbinden sie mit dem kritischen Blick auf Antisemitismus und rechtsextremen Hass in ihrer und unserer heutigen Welt: keine Zukunft ohne Erinnerung.

Als Dankeschön für ihr außergewöhnliches Engagement in der Gedenkstättenarbeit, empfing Baunatals Bürgermeisterin Manuela Strube am 5. Juli acht Auszubildende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volkswagen-Standorte Kassel und Wolfsburg. „Wie allgegenwärtig nationalistisches Gedankengut noch immer in unserer Gesellschaft ist, zeigen uns nicht nur die Nachrichten von weltweitem Fremdenhass, der Verbreitung antisemitischer Botschaften, sondern auch der rechtsextremistisch motivierte Mord an Dr. Walter Lübcke in direkter Nachbarschaft und die rassistisch motivierten Attentate in Halle und Hanau“, führt Bürgermeisterin Strube aus.

„Es war ein bewegender Termin mit ergreifenden Berichten über die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen der jungen Auszubildenden“, so Strube, die den jungen Menschen für ihr herausragendes Engagement herzlich dankt und dazu aufruft, dem Antisemitismus und rechten Hass entschlossen entgegen und für Demokratie und Toleranz einzutreten.

Die Gedenkstättenarbeit und die Jugendbegegnungen in Auschwitz sind ein gemeinsames Projekt des Internationalen Auschwitz Komitees und des Volkswagen-Konzerns auf Initiative des Konzernbetriebsrats. Ziel des Programms ist neben der Erhaltung der Gedenkstätte, die Sensibilisierung für die historische und gegenwärtige Verantwortung von Volkswagen. Zur Agenda gehören Treffen mit Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust. Das Internationale Auschwitz Komitee begleitet diese Begegnungen und Studienaufenthalte. Sie sind fester Bestandteil der Erinnerungskultur bei Volkswagen. Zudem gibt es ein Führungskräfte-Programm, an dem bislang über 450 Meisterinnen und Meister sowie Managerinnen und Manager teilgenommen haben.

Das Internationale Auschwitz Komitee (IAK) wurde 1952 von Überlebenden gegründet, damit Auschwitz nicht vergessen wird. Im IAK sind Organisationen, Stiftungen und Holocaust-Überlebende aus 19 Ländern vereinigt. Das IAK informiert auf Deutsch, Englisch, Französisch und Polnisch auf www.auschwitz.info.

In den vergangenen 35 Jahren haben sich mehr als 3.900 polnische und deutsche Jugendliche, Berufsschüler aus Polen sowie Auszubildende aus dem Volkswagen Konzern, an den Jugendbegegnungen beteiligt.