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11.05.2022

Standing Ovations gab es am Ende des Frühlingskonzerts für die Musikerinnen und Musiker des Heeresmusikkorps Kassel.
Standing Ovations gab es am Ende des Frühlingskonzerts für die Musikerinnen und Musiker des Heeresmusikkorps Kassel.

„Wieder live und in Farbe“: Frühlingskonzert mit dem HMK

600 Besucher erleben einen ganz besonderen musikalischen Abend in der Stadthalle

Markus Klöppner stand dem „Original“ gesanglich nicht nach: Als Solointerpret begeisterte er gemeinsam mit dem Orchester mit Udo Jürgens „Krone der Schöpfung“. 
Markus Klöppner stand dem „Original“ gesanglich nicht nach: Als Solointerpret begeisterte er gemeinsam mit dem Orchester mit Udo Jürgens „Krone der Schöpfung“.

Nach zweieinhalb Jahren sind sie zurück auf der Bühne: Mit lang anhaltendem Applaus begrüßten vergangene Woche rund 600 Besucherinnen und Besucher das Heeresmusikkorps Kassel (HMK) in der Baunataler Stadthalle. Pandemiebedingt musste das seit Jahrzehnten traditionell am 3. Adventsonntag stattfindende Benefizkonzert in den Frühling verlegt werden - „statt am 3. Advent spielen wir jetzt eben am 3. Mai“, bemerkte Oberstleutnant Tobias Terhardt, Leiter des HMK, der mit seinen gewohnt humorvollen Einlagen die einzelnen Musikbeiträge ankündigte.

Modernes in Verbindung mit Tradition, so war dieser Konzertabend überschrieben. Statt besinnlicher, vorweihnachtlicher Melodien rissen unter anderem schwungvolle karibische Klänge sowie in symphonische Orchesterarrangements umgewandelte Pop- und Rockmedleys der Bands PUR und TOTO die Zuhörerinnen und Zuhörer mit. Bei „TOTO für Trombones“ beeindruckte vor allem das spezielle Arrangement der vier HMK-Posaunisten.

Los ging es zunächst aber wieder mit dem Defiliermarsch, dem die Ouvertüre zur Oper „Wilhelm Tell“ von Rossini und Smetanas Marsch aus „Wallensteins Lager“ folgten. Als Solist trat Stabsfeldwebel Markus Klöppner in große Fußstapfen, die er gesanglich hervorragend ausfüllte: Begleitet von dem Orchester präsentierte er Udo Jürgens bemerkenswertes Werk „Krone der Schöpfung“. Großen Applaus gab es auch für Hauptfeldwebel Svenja Borgstädt, die mit ihrer Querflöte das Stück „Pie in the Face Polka“ von Henry Mancini aus dem Film „The Great Race“ intonierte.

Hauptfeldwebel Claudia Römer an der „Steel Pan“. 
Hauptfeldwebel Claudia Römer an der „Steel Pan“.

Nach der Pause erwartete die Zuhörer ein ganz besonderes musikalisches Erlebnis: Beim „Steel Pan Medley“ entlockte Hauptfeldwebel Claudia Römer ihrem eigens in Trinidad angefertigten trommelähnlichen Schlaginstrument aus Stahl, eben der „Steel Pan“, karibische Klänge, mit denen sie die Besucher unter Begleitung des Symphonieorchesters in tropische Traumziele entführte. Die musikalische Reise führte weiter über den Regenbogen: Den altbekannten Song aus dem Zauberer von Oz, „Somewhere over the Rainbow“, spielte das HMK als Symbol für die Verbindung zwischen allen Ländern. Dahinter stehe der Wunsch nach Frieden, erläuterte Tobias Terhardt.

Konzert-Erlöse kommen sozialen Zwecke zugute

„Liebe Soldatinnen und Soldaten, so sind Sie mir am Liebsten: Auf der Bühne mit Ihrer wunderbaren Musik, im Frieden und nicht im Krieg“, stellte Bürgermeisterin Manuela Strube fest, die am Beginn auch zahlreiche Ehrengäste aus der Politik und Stadtgesellschaft begrüßte. Darunter waren Landrat Andreas Siebert, Stadtverordnetenvorsteher Reiner Heine sowie Gerrit Jungk von der Baunataler Diakonie Kassel (bdks) und Ralf Lohr vom Kuratorium Aktion behinderte Menschen Region Kassel. Nach über zwei Jahren des kulturellen Stillstands freue sie sich sehr, das HMK endlich wieder „live und in Farbe“ zu erleben, sagte die Bürgermeisterin.

Die Gesamtsumme der bis 2020 bei allen Weihnachtskonzerten, einschließlich des Live-Streams im Dezember 2020, bislang erspielten Spenden beträgt rund 157.360 Euro. Die Konzert-Erlöse werden jedes Jahr zu gleichen Teilen der bdks und dem Kuratorium übergeben.

Nach dem Frühlingskonzert wird es 2022 einen zweiten Termin in Baunatal geben: Am 11. Dezember laden Stadt und HMK wieder zum Weihnachtskonzert in die Stadthalle ein. Gebührend gefeiert wird dann auch die seit 30 Jahren bestehende tiefe Verbundenheit zwischen dem Heeresmusikkorps und der Stadt Baunatal, die 1992 die Patenschaft für das HMK übernommen hatte.