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04.06.2019

Die Baunataler Kameraden waren mit dem Katastrophenschutzzug der Freiwilligen Feuerwehr Baunatal in Lohfelden im Einsatz.
Die Baunataler Kameraden waren mit dem Katastrophenschutzzug der Freiwilligen Feuerwehr Baunatal in Lohfelden im Einsatz.

Hochwasserschutz im BaunaTal

Schutzmaßnahmen bewähren sich - Baunataler Feuerwehr in Lohfelden im Einsatz

Die umfangreichen Hochwasserschutzmaßnahmen im BaunaTal haben den Starkregen in der vergangenen Woche an der Bauna wieder gut reguliert. Durch die Wassermassen, die am Montag und Dienstag aus dichten Wolken prasselten, waren die Regler der Hochwasserrückhaltebecken in Baunatal und Schauenburg angesprungen. Überschwemmt war der Wirtschaftsweg nördlich von Hoof unterhalb der A 44, dort wurde das Wasser vom Kleinstrückhaltbecken Hoof aufgefangen. Auch das Katzenmühlenbecken hat die Wassermengen nach Elgershausen gut reguliert. Im Polder Schefferfeld östlich von Elgershausen wurden bis zu 7.000 m³ Wasser zurückgehalten und die Wassermengen dosiert in den Unterlauf weiter abgegeben. Beim Hochwasserrückhaltebecken an der Hunsrückstraße betrugen die Spitzenwerte bis zu 23 Kubikmeter pro Sekunde Wasser, die entsprechend kontrolliert weitergeleitet wurden.

Weniger glimpflich davon kamen die Nachbarkommunen vor allem in den östlichen Stadtteilen in Kassel und den Nachbargemeinden im Lossetal. Besonders betroffen waren Kaufungen und Lohfelden, dort hinterließen die heftigen Regenfälle teils große Schäden. Zur Unterstützung war am Dienstagmorgen in Lohfelden u.a. auch der Katastrophenschutzzug der Freiwilligen Feuerwehr Baunatal, bestehend aus Einheiten aus Altenbauna, Rengershausen und Großenritte, im Einsatz. Die Baunataler halfen dabei, den an der Losse gelegenen Nettomarkt, der unter Wasser stand, trockenzulegen und waren auch bei weiteren Einsätzen im Ort dabei. "Selbstverständlich helfen wir unseren Nachbarn in solchen Notsituationen nach Kräften; so wie die Kameraden auch uns unterstützen, beispielsweise bei dem Löscheinsatz im letzten Sommer beim Großbrand in Rengershausen", sagt Stadtbrandinspektor Ralf Seitz.

Im August 2017 wurde das HRB Hunsrückstraße als letzter Baustein im Hochwasserschutzkonzept des VAH eingeweiht. 
Im August 2017 wurde das HRB Hunsrückstraße als letzter Baustein im Hochwasserschutzkonzept des VAH eingeweiht.

Konzept wurde kontinuierlich umgesetzt

"Die kontinuierliche Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts des VAH in Baunatal und Schauenburg hat sich bewährt, die Maßnahmen greifen", stellt Bürgermeistern Silke Engler fest. Auslöser für die Gründung des gemeinsamen Zweckverbandes VAH war die verheerende Sturzflut im Sommer 1992, die Schäden in Millionenhöhe in der Region hinterlassen hatte. Eine solche Katastrophe sollte sich nicht wiederholen, darüber waren sich die betroffenen Kommunen einig. Entwickelt wurde das Konzept in Kooperation mit der Stadt Baunatal und der Gemeinde Schauenburg von der damaligen Gesamthochschule Kassel von Fachleuten der Abteilung Wasserbau und Wasserwirtschaft unter Leitung von Prof. Frank Tönsmann. Große Beachtung fand es bereits im Jahr 2000 bei der Weltausstellung EXPO in Hannover.

Die über Jahrzehnte währende Gemeinschaftsaufgabe wurde konsequent umgesetzt und weiterentwickelt. Zu den größten Vorhaben gehören neben dem Hochwasserrückhaltebecken Hunsrückstraße in Kirchbauna das Polder Schefferfeld vor Altenritte und das Rückhaltebecken Katzenmühle; ebenso sind der Kleinstrückhalt Hoof und der Retentionsraum in Altenritte wichtige Maßnahmen für den Hochwasserschutz in Baunatal und Schauenburg. Darüber hinaus wurden mehrere kleinere lokale Hochwasserschutzvorkehrungen entlang der Bauna, beispielsweise in Guntershausen, verwirklicht. Das im Sommer 2017 eingeweihte HRB Hunsrückstraße war der letzte Baustein im Hochwasserschutzkonzept. Mit einem Fassungsvermögen von ca. 100.000 m³, das sich auf eine Einstaufläche von 4,9 ha ausbreitet, trägt es zur erheblichen Verbesserung der Hochwassersituation in Kirchbauna und Guntershausen bei.

Insgesamt betrugen die Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahmen in Baunatal und Schauenburg am Ende rd. 17 Mio. Euro, davon kamen 70 Prozent aus Fördertöpfen.

Bewährt haben sich auch die Investitionen der Stadtwerke Baunatal in den Bau der Stauraumkanäle u.a. in den Bereichen Am Erlenbach in Altenbauna und an den Kampwiesen in Großenritte. Die Ableitung des Regenwassers hat auch dort wieder gut funktioniert.