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04.04.2018

Baunataler Bildungslandschaft ist beispielgebend

Baunataler Bildungslandschaft ist beispielgebend

Bildungsforum verabschiedet Leitziele - Lob seitens der Experten

Im Bildungsbereich ist Baunatal ein Vorreiter. Hervorgehoben wurde das bei der Verabschiedung der Leitziele des Bildungsforums anlässlich dessen zehnjährigen Bestehens. Dazu begrüßten Frank Grasmeier und Bettina Pauli vom Jugendbildungswerk die Akteure der städtischen Bildungslandschaft sowie die Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Hessen, die Landesvereinigung Kulturelle Bildung und als Referenten Peter Bleckmann von der Berliner Hochschule für angewandte Pädagogik.

Vor zehn Jahren wurde in der Stadt ein Bildungsplan erarbeitet, der seither von vielen Akteuren erfolgreich umgesetzt wird. Einen großen Dank sprach Bürgermeister Manfred Schaub allen Beteiligten aus. „Euer großartiges Engagement, das ihr freiwillig zusätzlich zu Eurer Arbeit aufbringt, gilt es zu würdigen“, sagte er. Die politischen Gremien der Stadt stünden stets geschlossen hinter dem Bildungsforum und dessen Zielen. „Bei allen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, bleibt es dabei - im Bereich Bildung wird nicht gespart“, betonte der Bürgermeister.

Gute Zusammenarbeit
Das Baunataler Modell als positives Beispiel für erfolgreiches kommunales Bildungsmanagement hoben Felicitas von Küchler,Transferagentur, und Günter Schmuck, Landesvereinigung Kulturelle Bildung, in ihren Grußworten hervor. Es gebe nicht viele Städte dieser Größe, die auf diesem Gebiet auf einem solch erfolgreichen Weg seien wie Baunatal. „Es ist beeindruckend, was hier entstanden ist“, stellte Felicitas von Küchler fest. Die Zusammenarbeit zwischen der Transferagentur und der Stadt Baunatal, die 2016 mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung besiegelt wurde, sei etwas Besonderes.

„Ich finde Ihre Leistung großartig“, sagte Günter Schmuck. Er hob den Zusammenhang von Bildungslandschaft und kultureller Bildung hervor und lobte insbesondere die Arbeit der AG „Kulturelle Bildung“. Zur Attraktivität und für das Image einer Stadt gehöre eine gute kulturelle Infrastruktur, so Schmuck. Auch Peter Bleckmann unterstrich in seinem Vortrag zum Thema „Bildungslandschaften gemeinsam gestalten“ die Bedeutung der Stadt Baunatal. Diese gehöre in diesem Bereich zu den Innovatoren, stellte er fest.

Anschließend setzten die Akteure der Baunataler Bildungslandschaft auf einer Tafel ihre Unterschrift unter die Leitziele, die damit symbolisch verabschiedet wurden. Jede Einrichtung bekommt ein Schild mit der Aufschrift „Wir sind dabei“, die die Zugehörigkeit zum Bildungsforum dokumentiert.

Aktionstag und Veranstaltungsreihe
Weitere Veranstaltungen, mit denen man in die Öffentlichkeit gehen wolle, folgen, sagte Frank Grasmeier. So bereiten die Mitglieder der AG „Kulturelle Bildung“ einen Aktionstag unter der Überschrift „Bildung zum Anfassen“ vor, auch eine Reihe zum Thema „Heimat“ ist geplant.

Günter Schmuck (v.l., Landesvereinigung Kulturelle Bildung), Bettina Pauli (Jugendbildungswerk), Referent Peter Bleckmann, Frank Grasmeier (Jugendbildungswerk), Felicitas von Küchler (Transferagentur Hessen) und Bürgermeister Manfred Schaub bei der Verabschiedung der Leitziele. 
Günter Schmuck (v.l., Landesvereinigung Kulturelle Bildung), Bettina Pauli (Jugendbildungswerk), Referent Peter Bleckmann, Frank Grasmeier (Jugendbildungswerk), Felicitas von Küchler (Transferagentur Hessen) und Bürgermeister Manfred Schaub bei der Verabschiedung der Leitziele.
„Wir sind dabei“ - Das Schild bekommen die Bildungseinrichtungen. 
„Wir sind dabei“ - Das Schild bekommen die Bildungseinrichtungen.

10 Jahre Kommunale Bildungsplanung

Baunatal baut auf Bildung - Unter dieser Überschrift steht die Arbeit des Baunataler Bildungsforums. Vor genau zehn Jahren hat der Magistrat der Stadt den Prozess einer Kommunalen Bildungsplanung initiiert. Hintergrund war, in der Stadt, obgleich diese als kreisangehörige Kommune nicht Schul- und Jugendhilfeträgerin ist, eine Bildungslandschaft zu etablieren; mit dem Ziel, einrichtungsübergreifend Kindern und Jugendlichen gute Voraussetzungen für ihre Entwicklung zu bieten. Dabei setzt die Stadt mit der Baunataler Bildungskette auf eine lückenlose Unterstützung von der Geburt bis zum Eintritt ins Berufsleben.

Gleiche Bildungs- und damit Lebenschancen für alle, das ist das gemeinsame Anliegen aller Bildungsakteure in der Stadt. Dafür haben freie Träger, die Stadt sowie Vereine, Verbände und Institutionen, Kitas und Schulen in den vergangenen Jahren viel geleistet. Ziel des Bildungsforums ist die nachhaltige Vernetzung von Baunataler Bildungsangeboten für Kinder, Jugendliche und Eltern. Das Bildungsforum setzt sich aus einer Steuerungsgruppe und mehreren themenspezifischen AGs zusammen. Zweimal im Jahr finden Netzwerktreffen statt.

 

Leitziele und Struktur des Bildungsforums Baunatal

1. Kontinuierliche Weiterentwicklung des Baunataler Bildungsnetzwerks
Aufgabe ist es, das bestehende Bildungsnetzwerk kontinuierlich zu stärken und auszubauen. Die bestehenden Arbeitsgruppen (AGs) und das Plenum dienen der Vernetzung der unterschiedlichen Arbeitsfelder, Institutionen, Mitarbeiter und der Bevölkerung. Die Anliegen des jeweiligen Sozialraumes werden in einem offenen Dialog auf bekannten Wegen und mit direkten Ansprechpartnern aus dem Netzwerk aufgegriffen, aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und abgestimmt und in der Steuerungsgruppe koordiniert.

2. Bildungsgerechtigkeit als Ziel für den Ausbau der Bildungslandschaft
Alle Baunataler Kinder und Jugendlichen sollen die gleichen Chancen auf Bildung und Entwicklung haben. Unterstützt wird dieses Anliegen mit der gleichberechtigten Teilhabe an der Baunataler Bildungskette. Das Bildungsforum unterstützt die Stadt in der Weiterentwicklung als kinder- und familienfreundliche Kommune und bietet und gestaltet umfassende Angebote in Kooperation mit Stadt, Vereinen und Bildungsinstitutionen.

3. Transparenz und Partizipation
Gemeinsamer Auftrag ist es, die Angebote und Grundlagen der pädagogischen Arbeit in den Einrichtungen und die Netzwerkstrukturen transparent zu gestalten. Ebenso wichtig ist es, dass die Einrichtungen und Träger Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine weitgehende Mitgestaltung von Inhalten, Strukturen und (Außen-)Räumen ermöglichen. Das gilt auch für die Entwicklung und Gestaltung der Bildungslandschaft und der Netzwerkstrukturen, die aktiv und durch gemeinsames Handeln erfolgt.

4. Stärkung des Demokratieverständnisses und der sozialen Kompetenzen
Für das friedliche und respektvolle Zusammenleben in Baunatal tragen alle eine gemeinsame Verantwortung. Das Bildungsforum fördert dieses Zusammenleben mit der Schaffung von Möglichkeiten zur Entwicklung sozialer Kompetenzen und zur gewaltfreien Kommunikation.

5. Übergänge positiv gestalten
Ziel ist es, u.a auf Grundlage des hessischen Bildungsund Erziehungsplans eine Übergangskultur zu schaffen und zu verstetigen.

6. Qualifizierung durch Vernetzung
Die Steuerungsgruppe des Baunataler Bildungsforums plant u.a. Veranstaltungen wie Treffen des Bildungsforums und organisiert Fortbildungen. Daneben bekommen alle die Chance, miteinander in Austausch zu treten, neue Impulse aufzunehmen und Kooperationen anzubahnen.

7. Bereitstellung von Ressourcen durch Träger
Für die Arbeit in der Steuerungsgruppe und die Mitarbeit im Bildungsforum Baunatal stellen verschiedene Träger persönliche und sächliche Ressourcen zur Verfügung und ermöglichen so Partizipation.

8. Visionen entwickeln und in die Praxis umsetzen
Gemeinsames Ziel ist es, neue fachliche und gesellschaftliche Impulse aufzunehmen und in die Bildungslandschaft zu integrieren. So kann die Idee der Baunataler Bildungslandschaft stetig weiterentwickelt werden. Dabei werden Bildungsgerechtigkeit und -teilhabe für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen angestrebt.