14.11.2017

Schnelles Internet für alle Stadtteile

Informationen zum Ausbaustand und zur geplanten Entwicklung in Bürgerversammlung

Groß war das Interesse an der Bürgerversammlung zum Thema „Schnelles Internet in Baunatal“. 
Groß war das Interesse an der Bürgerversammlung zum Thema „Schnelles Internet in Baunatal“.

Bürgerbeteiligung wird in Baunatal ganz groß geschrieben und so finden über das Jahr hinweg zahlreiche Bürgerinformationen im gesamten Stadtgebiet statt. Einmal im Jahr werden in Baunatal von Stadtverordnetenvorsteher Peter Lutze alle Baunataler Bürgerinnen und Bürger zu einer Bürgerversammlung eingeladen, die nach der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) vorgeschrieben ist. Vergangene Woche kamen daher rund 70 Interessierte im Stadtverordnetensitzungssaal im Rathaus zusammen, um sich vorrangig über das Thema „Schnelles Internet in Baunatal“ zu informieren. Anschließend gab es zudem ausreichend Zeit für andere Themen.

Internet ist Daseinsvorsorge

„Schnelles Internet ist heute eine Grundvoraussetzung für Wohnorte“, begrüßte Stadtverordnetenvorsteher Peter Lutze die Bürger. Die Stadt Baunatal sei daher sehr daran interessiert, dass es überall in Baunatal verfügbar sei. Dem stimmte Erste Stadträtin Silke Engler zu. „Schnelles Internet ist in der Welt, in der wir leben, ein Stück Daseinsvorsorge“, erklärte sie. Jeder habe nach Auffassung der Stadt Baunatal einen Anspruch darauf und dafür setze man sich gemeinsam ein.

In Baunatal werden die einzelnen Stadtteile unterschiedlich mit Internet versorgt, so Engler. Ein Problem seien dabei die unterschiedlichen Vorwahlbezirke. Für Privatunternehmen sei der Ausbau im ländlichen Raum im Vorwahlbezirk 05665 (Guntershausen und Hertingshausen) nach wie vor unattraktiver als der Ausbau in dicht besiedelten, eher städtischen Bereichen wie im Vorwahlbezirk 0561, in dem auch die Stadt Kassel liegt. Der aktuelle Ausbaustand sei, dass der Vorwahlbezirk 0561 durch die Telekom und durch Unitymedia versorgt sei. Die Versorgung mit schnellem Internet in diesem Bereich sei durchaus zufriedenstellend. In Sichtbeziehung zum Baunsberg ist eine Internetverbindung auch durch OR Network möglich. Der Vorwahlbezirk 05601 wurde vor kurzem durch die Breitband Nordhessen/Netcom ausgebaut. Hinter der Breitband Nordhessen verbergen sich die fünf nordhessischen Landkreise. Diese haben eine Firma gegründet, um Nordhessen spinnennetzartig Stück für Stück auszubauen. Den Vertrieb übernimmt die Netcom, die eine Tochterfirma der Städtischen Werke Kassel ist, erklärte die Erste Stadträtin. Die Versorgung mit Internet erfolge im Vorwahlbezirk 05601 aktuell durch Unitymedia, die Telekom und neu durch die Netcom (Breitband Nordhessen).

Die beiden Stadtteile Guntershausen und Hertingshausen, die im Vorwahlbezirk 05665 liegen, werden zur Zeit größtenteils durch eine Richtfunkverbindung der Firma ACO bedient. In 2011 wurde ein Vertrag mit städtischer Förderung abgeschlossen, woraufhin die Firma ACO die Funkverbindung mit damaligen technischen Voraussetzungen errichtet hat. Leider ist diese Verbindung in den Jahren jedoch nicht mitgewachsen, so dass die Situation im Moment in diesen Stadtteilen sehr unbefriedigend sei, erklärte die Erste Stadträtin. Eine Markterkundung des Landkreises Kassel Anfang 2017 habe ergeben, dass die Firma ACO die Verbindung in Hertingshausen den nächsten drei Jahren ausbauen möchte. In Guntershausen ist durch keinen Privaten ein Ausbau geplant. Die Stadt Baunatal habe daher einen Förderantrag gestellt, mit dem Ziel, dass die Breitband Nordhessen eine gute Internetversorgung in Guntershausen sicherstellt. „Zur Zeit warten wir auf eine Antwort“, so Engler. Die Situation solle verbessert werden, daher versuche die Stadt auf die Anbieter Druck auszuüben. Effektiver sei es jedoch, wenn
so viele Menschen wie möglich an ihre jeweiligen Vertragspartner herantreten und sich beschweren. Die Ansprechpartner/ Beschwerdestellen werden in Kürze in den Baunataler Nachrichten veröffentlicht.

Fragen zum Hauptthema und weiteren Themen

Im Anschluss an die Präsentation durch die Erste Stadträtin Silke Engler hatten die Bürger Gelegenheit, Fragen zu dem Thema „Schnelles Internet in Baunatal“ zu stellen. Dabei ging es unter anderem um fehlende Ansprechpartner vor Ort, Kündigungen von Telefonverträgen, Leerrohre für neue Baugebiete und die monopole Marktstellung einiger Anbieter.

Im weiteren Verlauf der Bürgerversammlung standen Bürgermeister Manfred Schaub und Erste Stadträtin Silke Engler für weitere Fragen zur Verfügung. Dabei ging es u.a. um Geschwindigkeitsbeschränkungen in Guntershausen, die Parksituation in der Friedrich-Ebert-Allee und fehlende Markierungen auf der K18.